Schirmpilz wird dieser Pilz
hierzulande genannt, eigentlich heißt er aber Parasol
oder Riesenschirmpilz und gehört zur Gattung der
Riesenschirmlinge. Im Wald ist er augenscheinlich und
fast unverwechselbar, zumindest mit giftigen Vertretern
der Ordnung der Blätterpilze. In der eigenen Gattung
sieht dass schon etwas anders aus, da gibt es Arten die
sich sehr ähnlich sind. Sein Name Parasol ist
französisch und
bedeutet soviel wie Sonnenschirm - einen
treffenderen Namen konnte man kaum finden. Ein dünner
harter Stiel mit keulig verdickter Basis und ein großer,
schirmartiger Hut mit vielen Schuppen, dass ist der
Parasol.

Dieser Blätterpilz trägt auch zu
Recht den Namen Riesenschirmpilz, denn Hutdurchmesser
von 300 mm und Stiellängen von 400 mm sind nicht die
Ausnahme. Wie bei allen Pilzen hängt sein Wuchs aber vor
allem wesentlich von den bestehenden
Niederschlagsbedingungen ab. Sein Terrain sind
grasbewachsene Flächen in sonnendurchfluteten
Laubwäldern sowie an Waldrändern. In jungem Zustand ist
der haselnuss- bis rotbraune Hut knollenförmig. Mit der
Öffnung des Hutes verbleibt am Stiel ein Ring der
Huthaut, der verschiebbar ist. Der Hut öffnet sich dann
immer weiter, von der Halbkugel bis zur Scheibe (bis auf
den Stielbuckel) und wird farblich immer heller und auch
schuppiger.

Der Parasol ist ein sehr
schmackhafter Speisepilz, der sich auch beim brechen
oder Anschneiden nicht verfärbt. Auch ist er sehr
ergiebig, da außer dem holzigen Stiel der gesamte
Fruchtkörper nutzbar ist. Im Gegensatz zu vielen anderen
beliebten Speisepilzen ist der Parasol auch selten von
Maden befallen.
Der Geschmack dieses Pilzes
erinnert an Kalbfleisch. Seine Hüte schmecken besonders
lecker, wenn man sie im Ganzen paniert und wie Schnitzel
ausbrät. Auch zum Trocknen ist der Parasol sehr gut
geeignet. Es ist also durchaus empfehlenswert, von Juli
bis Oktober auf die Suche nach diesem „Edelpilz“ zu
gehen.
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Copyright Abbildung oben: gezeichnet von A. Schmalfuss
für Edmund Michael, Führer für Pilzfreunde.
Volksausgabe, Verlag: Zwickau Sa.: Förster & Borries
1917
Copyright Fotos: Bernd Sternal
Copyright Text:
Bernd Sternal 2010
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