Es ist Spätsommer und mit ihm
beginnt die große Unrast in der Vogelwelt. Besonders die
empfindlicheren Arten sowie die, mit besonders weit
entfernten Winterquartieren wie Gelbspötter,
Steinschmätzer und Waldlaubsänger verlassen den Harz
schon wieder. Das Brutgeschäft ist abgeschlossen, die
Vögel laben sich an den reichlich vorhandenen Insekten
und legen sich ein Polster für den langen Winter oder
den anstrengenden Fernflug zu.
In der Jägersprache heißt es, im
August „ verwirrt den Bock die Sonnenglut“, was
bedeutet, es ist Balzzeit bei den Rehen. Wer sich darauf
versteht und etwas Glück hat, kann durch Fiepen mit
einem Buchenblatt einen brünftigen Rehbock heranlocken.
Der August ist auch der Höhepunkt in der
Insektenwelt. Die zweite Generation der Schmetterlinge
schlüpft, abends sehen wir überall Nachtfalter, die
Libellen umschwärmen die Gewässer und auch in der
Käferwelt ist Hochkonjunktur.
In diesem Monat ist es im
Harz meist recht trocken, das frische Grün der Vormonate
ist vergangen. Dafür pulsiert das Leben an Flüssen,
Bächen, Teichen, Seen und Feuchtgebieten umso mehr. Die
jungen, oft nur daumengroßen, Lurche wie Frösche,
Kröten, Salamander und Molche beginnen die Feuchtgebiete
zu verlassen.
Der Dachs, der im Unterharz recht
häufig ist, hat Paarungszeit. Und für alle
Säugetiere die nicht ausschließlich Fleischfresser sind,
beginnt das große Fressen, denn Samen, Beeren und Nüsse
werden reif. Und daran laben sich auch gern Dachs,
Marder und Waschbär. Andere Vertreter, wie die
Eichhörnchen beginnen sich ihre Wintervorräte anzulegen,
denn der Überfluss dauert nicht lange an.