Der November ist für viele
Menschen der „hässlichste“ Monat der Jahres: kalt,
feucht und grau. Für die Natur trifft das nicht zu, dort
hat jeder Monat seine Daseinsberechtigung, seine
Notwendigkeit. Die Feuchtigkeit ist für unsere
Vegetation wichtig. Man könnte durchaus sagen
überlebenswichtig, denn die Pflanzen, Gehölze und Bäume
legen sich einen Vorrat an Wasser an, damit sie bei
langanhaltendem Frost nicht vertrocknen. Dies ist auch
der Grund für den Laubfall unserer heimischen Gehölze
und Baume und wird fachlich Abszission genannt. Dass die
Blätter vor ihrem Abwurf ihre grüne Farbe verlieren,
hängt damit zusammen, dass die Produktion von
Chlorophyll (grüner Pflanzenfarbstoff) eingestellt wird
und nur noch andere Blattfarbstoffe sichtbar sind.
Aber auch die anderen
krautigen, mehrjährigen Pflanzen lassen ihre
oberirdischen Teile absterben, weil die frostempfindlich
sind. Die einjährigen und im zweiten Jahr auch die
zweijährigen krautigen Pflanzen sterben ganz ab. Sie
haben vor dem Winter Samen ausgebildet, die
frostunempfindlich sind und im Frühjahr zu keimen
beginnen. Für diese Pflanzen hat der Frost zum Teil eine
existenzielle Bedeutung. Dieser Vernalisation
genannte Prozess sorgt dafür, dass diese Pflanzen erst
nach einer längeren Kälteperiode mit ihrer generativen
Phase beginnen und nicht bereits vor dem
Kälteeinbruch. Unsere heimische Flora ist also bestens
auf den kommenden Winter vorbereitet.
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Copyright Text Bernd Sternal 2010
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