Efeu – seine immergrünen Blätter gelten seit Alters her
als Symbol des ewigen Lebens.
Dabei
ist Hedera helix, wie der gemeine Efeu botanisch
heißt, auf Grund ihres Saponingehalts eine Giftpflanze.
Aber seine symbolhafte Bedeutung erhielt diese
Kletterpflanze (helix – Spirale) wohl aus ihrem
immergrünen Dasein und seinem stattlichen Alter. Dieser
einzige mitteleuropäische Repräsentant der Familie der
Araliengewächse kann weit über 400 Jahre alt werden.
Dabei erklimmt er, mit Hilfe seiner Luftwurzeln, Höhen
bis über 20 m. Fehlen Kletterstützen, so überwuchert Efeu
schon mal
flächendeckend den Boden.

Der Efeu stellt
eine Besonderheit der heimischen Flora dar, denn er ist
die einzige Pflanze, die erst im Herbst blüht. Auf Grund
seiner späten Blüte, ist er als Nahrungsquelle für
Bienen, Wespen, Schmetterlinge
und andere Insekten unentbehrlich. Die aus den
gelbgrünen Blüten, die in halbkugligen Dolden wachsen,
entstehenden
schwarzen Früchte werden zwischen Februar und
April reif. Sie wiederum bilden in der kalten Jahreszeit
eine beliebte Nahrungsquelle für verschiedene
Vogelarten. Durch diese Endochorie –
Verdauungsausbreitung – ist eine breite Streuung der
Samen gewährleistet. Aber der Efeu hat noch mehr
Besonderheiten. Er trägt zwei verschiedene Blatt- und
Sprossformen auf einer Pflanze. Die Kriechsprosse –
Juvenilsprosse genannt bildet die Luftwurzeln und ist
für das „Klettern“ zuständig. Diese Sprosse tragen
3 - 5lappige Blätter. Die Blühsprosse tragen ungeteilte,
rautenförmige Blätter, sind stets wurzellos und für die
Vermehrung zuständig.
Ab einem Alter von 20 Jahren können diese
Sprossen Blüten bilden.

In der Pflanzenheilkunde ist Efeu schon sehr lange
bekannt. Zeit einiger Zeit sind durch entsprechende
Forschungs- und Analysearbeiten die Wirkmechanismen
der Inhaltsstoffe
entschlüsselt, was einen verstärkten Einzug der
Pflanze in die klassische Medizin bewirkt hat.
Verwendung finden alkoholische Extrakte aus Blättern
wurzelbildender Sprosse, die zu Saft, Tropfen und
Tabletten verarbeitet werden. Die nachgewiesenen
entkrampfenden und schleimlösenden Eigenschaften der
Sanopine
sind bei Bronchitis und Asthma erste Wahl.
Diese allen bekannte „Wald- und Wiesenpflanze“ ist es
also durchaus wert, einmal
genauer betrachtete zu werden. Dazu ist der Harz
ein prädestiniertes Refugium! Efeu wächst hier an sehr
vielen Standorten, in Wäldern und Auen, an
Gesteinsformationen und Steilhängen aber auch und
insbesondere an alten Bauwerken und Ruinen. Und von
allen genannten Standorten hat die Harzregion reichlich.

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Copyright Fotos und Texte Bernd Sternal 2008
Copyright Abbildung oben: Archiv
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