Im
Übergangsbereich zwischen den montanen Buchenwäldern und
den hochmontanen Fichtenwäldern wären natürlicherweise
Mischwälder aus Buche und Fichte in der ober-montanen
Stufe verbreitet. In dieser Stufe sind heute diese
Mischwälder bis auf Restbestände durch Fichtenbestände
ersetzt.
Faunistische Grundlagen
Das
Auerhuhn gilt in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
und bundesweit als vom Aussterben bedrohte Art. Sein
autochthones Vorkommen im Harz ist um 1930 ganz
erloschen.
Das Auerhuhn
benötigt als Teil seines Lebensraumes den obermontanen
Bergmischwald, der in Niedersachsen nur im Harz
vorkommen kann. Der Strukturreichtum der Wälder ist für
seine vielseitigen Ansprüche lebensnotwendig.
Heute ist das
Auerhuhn in den Hochlagen des Harzes inzwischen wieder
Brutvogel. Seit den siebziger Jahren wird seine
Population durch Wiederansiedlung gefördert (Gehege in Lonau). Da ihm die ursprünglichen Lebensräume Misch-
bzw. Mehrstufenwald fehlen, weicht es in den Hochlagen
des Harzes auf Moorrandgebiete mit reicher
Beerkrautschicht aus.
Im
Nationalpark werden sich die Bedingungen für das
Auerhuhn verbessern und wahrscheinlich auch außerhalb
des Nationalparkes durch neue Waldbehandlungskonzepte,
die Strukturreichtum und die Erhöhung des
Laubholzanteils auf geeigneten Standorten zum Ziel
haben. Zur Zeit findet eine Auerhuhn-Bestandsaufnahme
statt, nach deren Abschluß entschieden werden soll, ob
und ggf. wo eine weitere Auswilderung von Auerhühnern
sinnvoll ist.
Der
Raufußkauz ist im Nationalpark Harz als
Brutvogel nachgewiesen. Er zählt in Niedersachsen zu den
gefährdeten Brutvogelarten. Zwar dienen ihm vor allem
alte Fichten zum Brüten (Höhlen), doch braucht der
Raufußkauz den im Vergleich zum Fichtenwald lichteren
Buchenwald mit seinen höheren Kleinsäugerdichten als
Nahrungslebensraum. Jungvögel halten sich am liebsten in
dichten Fichtenjungbeständen auf. Der Raufußkauz wäre
also natürlicherweise in der Buchen-Fichten-Mischzone im
Harz anzutreffen.
Mit hungrigen
Augen schauen diese gerade flügge gewordenen Raufußkäuze in die Welt. Dass sie zu viert sind, hat
seinen Grund. Denn die scheuen Waldvögel nutzen gute
Mäusejahre wie den vergangenen Sommer für ihren
Nachwuchs. Viele Jungvögel bedeuten allerdings auch
Stress. Beim Raufußkauz versorgt das Männchen allein
das Weibchen und die Jungen mit Waldmäusen und
Wühlmäusen. Im Nationalpark, wo es zur Brutzeit im März
und April noch Schneestürme und viel Regen geben kann,
ist die Jagd besonders kräftezehrend. Deshalb sorgen die
Käuze vor: Sie stapeln möglichst viele Mäuse in ihrer
Bruthöhle rund um die Jungen auf. Bis zu 46 solcher
"Depotmäuse" hat der Eulenforscher Ortwin Schwerdtfeger
bei den Raufußkäuzen im Oberharz gezählt.
zurück
Copyright Fotos:
Nationalpark Harz
|