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Die Brombeere
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Ihr Name täuscht etwas vor, was sie nicht ist – eine
Beere. Die blauschwarzen Früchte werden als Brombeeren
bezeichnet, sind botanisch gesehen
aber eine
Steinfrucht.
Jede ihrer kleinen „Einzelbeeren“
bilden
sich aus
einzelnen Fruchtblättern und sind im Aufbau eine
Steinfrucht, die in ihrer Einheit als Sammelsteinfrucht
bezeichnet wird.
In der Systematik gehört die Brombeere
zur Familie der Rosengewächse. Diese Sektion (mehrere
Arten) der Gattung Rubus
umfasst allein in Europa mehr als 200 Arten und
ist im Harz allgegenwärtig.
Als
Nahrung wird sie wohl
schon den Jägern und Sammlern bekannt gewesen
sein.
Als Heilmittel
ist sie von den Griechen aus dem vierten
vorchristlichen Jahrhundert überliefert.
Der Name
„Brombeere“ hat sich aus dem althochdeutschen Wort „Brämberi“
entwickelt, was so viel heißt wie „Beere des
Dornenstrauches“.
Und das ist nicht übertrieben, denn die
mehrjährige Pflanze wird bis zu 3m hoch und hat sowohl
an den Haupttrieben wie auch an den Stengeln der Früchte
und Blätter überall
Stacheln.
Somit können Brombeeren im Wald schier
undurchdringliche Hecken bilden und werden den Spreizklimmern zugerechnet. Die Blätter der Brombeere,
insbesondere die jungen Triebe, sind die eigentliche
Heilpflanze.
Sie werden getrocknet und als Tee oder
Tinktur genutzt.

Die wechselständig, unpaarig
angeordneten Blätter sind drei-, fünf- oder siebenzählig
gefiedert und immergrün.
Oben sind diese Blätter glatt
und dunkelgrün, auf der Unterseite filzig.
Die Blätter
enthalten insbesondere ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavone.
Als Naturheilmittel wird die Brombeere
insbesondere bei Verschleimung, Heiserkeit, Fieber,
Durchfall, Magenproblemen
sowie zur Wundheilung und Blutbildung
eingesetzt.
Die Brombeere blüht von Ende Mai bis
in den August hinein. Dabei bildet sie weiß- bis
rosafarbene Blüten mit jeweils 5 Kelch und Kronblättern
sowie Staub- und
Fruchtblättern.
Es
sind sogenannte Trugdolden, denn die Fruchtblätter
müssen nicht bestäubt werden – sie sind
selbstbefruchtend.
Die einzelnen Steinfrüchte haften zusammen und
bilden so die Sammelsteinfrucht Brombeere mit einem
Durchmesser bis zu 20mm.
Die Früchte sind ab Ende Juli
sammelreif, sehr wohlschmeckend und reich an Vitaminen
und verschiedenen Fruchtsäuren.
Da die Brombeere sehr beliebt ist, wurde sie seit dem
19.Jahrhundert kultiviert. Heute ist sie für den Garten
in unterschiedlichsten Hybridformen erhältlich. Ihre
Früchte haben unterschiedlichste
Farben und werden größer als die Wildformen, auch
Sorten fast ohne Dornen werden angeboten.
Aber Geschmack und Inhaltsstoffe erreichen nicht
die Qualität der „Waldbrombeeren“.
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Copyright Fotos und Text: Bernd Sternal 2009
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