Diese altbekannte, einheimische Heil- und Gewürzpflanze
hat in den letzten Jahren eine einzigartige Renaissance
erlebt. Bärlauch,
diese Art
aus der Gattung Allium, ist eng verwandt mit Zwiebel,
Schnittlauch und Knoblauch. Und das Knoblauch gesund
ist, weis inzwischen jedes Kind. Allerdings bleibt nach
seinem Genuss ein nachhaltiges Geruchsproblem. Knoblauch
schmeckt lecker, macht aber einsam. Die Alternative:
Bärlauch, fast vergessen und
wiederentdeckt. Fast identischer, aber milderer
Geschmack und Geruch aber nicht nachhaltig.
Einfach toll
die Wiederentdeckung des Bärlauchs, den schon die Römer
und Germanen
kannten und nutzten. Und schon viel früher, am Ende der
Steinzeit haben Menschen ihn als Nahrungsmittel genutzt.
Diese
ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der
Lauchgewächse, die eine Wuchshöhe von 20 – 50 cm
erreicht, treibt schon im frühen Frühjahr seine
langstieligen Laubblätter. Daher wohl auch sein Name –
Bärlauch – war er doch eine erste Nahrung der Bären nach
dem langen Winterschlaf. Bären gibt es im Harz schon
lange nicht mehr. Die Bärlauchvorkommen waren in den
letzten Jahrzehnten auch schon rückläufig. Als Ursache
dafür ist zu sehen, dass im Wesentlichen Ameisen für die
Verbreitung der
Bärlauchsamen
verantwortlich sind. Und die waren zu dieser Zeit
selbst im Rückzug. Aber seit sich die
Ameisenpopulationen wieder
erholt haben, gibt es auch wieder mehr Bärlauch.

Der Bärlauch ist ein sogenannter Frühjahrsgeophyt, was
bedeutet, nach dem Abblühen im Mai/Juni
ist sein Wachstumszyklus beendet und er zieht
wieder in die Erde ein.
Sein Blütenstand
ist doldenartig und bildet fünf bis 20 Blüten.
Die Blüten sind weiß und sternförmig, dreizählig
und weisen
je sechs gleichgestaltete Blütenblätter auf.
Bärlauch gilt als Nährstoffzeiger, er schätzt und
gedeiht auf humosen, lockeren Böden mit anhaltender
Feuchtigkeit.
Bevorzugt wächst er in Laubwäldern, wovon er
wiederum Buchenwälder favorisiert. Es gibt
Waldgesellschaften, in denen bedeckt
der Bärlauch im Frühjahr riesige Flächen des
gesamten Waldbodens, siehe auch
http://www.ausflugsziele-harz.de/ausflugsziele-sehenswertes/bruehl-quedlinburg.htm
.
In gesunden Ökosystemen bildet er dabei oft seltene
Pflanzengemeinschaften mit Märzenbecher, Gelb- und
Milchstern sowie mitunter mit dem Aronstab. Diese
Bärlauchwälder verströmen im Frühjahr einen
einzigartigen Duft.
Ein Erlebnis für alle Sinne, dass man nicht
vergisst.
Einmal angesiedelt breitet er sich schnell aus, sowohl
über seine Samen wie auch durch die Zwiebeln. Dem
Bärlauch werden in der Naturheilkunde ähnliche Wirkungen
wie beim Knoblauch zugeschrieben. Insbesondere soll er
bei Arteriosklerose, Bluthochdruck sowie bei alle
Problemen mit dem Verdauungssystem
hilfreich wirkt.

Aber Vorsicht beim eigenen Sammeln. Immer wieder wird
von Unkundigen Bärlauch mit Maiglöckchen oder
Herbstzeitloser verwechselt, was zu schwersten
Vergiftungen führt, die durchaus tödlich enden können.
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Copyright Fotos: Archiv Bernd Sternal Copyright Text: Bernd Sternal
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