Sie begegnet uns täglich, viele haben sie sogar als
Haustier zu Hause, die Hauskatze. Sie ist eine Unterart
der Wildkatze, die seit etwa 10.000 Jahren von den
Menschen als Haustier gehalten und domestiziert
wird.
Unsere Hauskatze stammt von der nordafrikanischen
Wildkatze ab, die man auch Falbkatze nennt.
Aber im Harz gibt es auch noch eine andere Katze, die
europäische Wildkatze.
Nur bekommen wir die fast nie zu
Gesicht, sie ist wohl das scheueste Wildtier der
Harzwälder.
Und wie die meisten Katzenarten führt sie
ein vornehmlich einzelgängerisches Leben.
Da sie
allerdings sehr ortstreu ist, kann man sie, einmal
entdeckt, an dem Standort öfter beobachten.
Im Körperbau ist
die Wildkatze erheblich massiver als die Hauskatze,
ausgewachsen misst sie bis zu 120 cm und wiegt bis 8 kg.
Im Vergleich zur Hauskatze ist ihr Schwanz kurz und dick
und er weist an der Schwanzspitze eine typische Dreier-Ringelung
auf. Auch liegen ihre Augen weiter auseinander
als bei Hauskatzen.
Ihr Fell zeigt keine klaren
Konturen, wirkt wie verwaschen oder meliert. Die Farben
sind hell-
bis mittelgrau, zum Teil an den Beininnenseiten und am
Bauch leicht ins rötliche gehend.
Wer diese eindeutigen
Unterscheidungsmerkmale kennt, kommt auch nicht in
Gefahr sie mit einer verwilderten Hauskatze zu
verwechseln.

Als Lebensraum bevorzugt die Wildkatze alte,
naturbelassene und ruhige Laubwaldbestände. Dort findet
sie Baumhöhlen oder Erdhöhlen, die sie zur Aufzucht
ihrer jungen braucht. Die Ernährung der Katzen besteht
zum Großteil aus Kleinsäugern, aber auch Vögel verachten
sie nicht.
Paarungszeit bei den Wildkatzen sind die
Monate Januar bis März. Es folgt eine Tragezeit von 9
Wochen, bis in einem guten Versteck 2-4 Junge zur Welt
kommen. Mit
sechs bis 8 Monaten
werden die Jungkatzen von der Mutter
aus dem Revier vertrieben und müssen sich ein
eigenes Revier suchen.
Die Wildkatze ist heute in Deutschland vom
Aussterben bedroht. Der Harz bildet ihr nördlichstes
Verbreitungsgebiet. Hier ist sie noch flächendeckend
vorhanden. Auf Grund ihrer Scheu vor dem Menschen liegen
aber keine genauen Daten zu
Bestandssituation
vor. Auch gibt es in geringer Zahl
Blendlingspopulationen. Darunter versteht man Nachkommen
aus Haus- und Wildkatze, die reproduktionsfähig sind.
Als eines der angestammtesten und dicht besiedelten
Regionen im Harz
gilt das Selketal .
zurück
Copyright Fotos und Text
Bernd Sternal 2008
|