Den meisten von uns kommt bei
dem Begriff „Siebenschläfer“ die altbekannte Bauernregel
in den Sinn, die besagt, dass das Wetter am 27. Juni
ausschlaggebend für die nächsten sieben Wochen ist.
Es gibt aber auch einen
putzigen Gesellen aus der Familie der Schlafmäuse oder
fachlich auch Bilche. Dieses mäuseähnliche Nagetier ist
allerdings nachtaktiv und hält einen äußerst langen
Winterschlaf. Daher ist es wohl den meisten Menschen in
der freien Natur noch nicht begegnet.
Von seinem Winterschlaf, der
angeblich sieben Monate andauern soll, hat er wohl auch
seinen Namen. Die wahre Winterruhe dauert aber oft von
Anfang September bis Anfang Mai, ist somit etwa acht
Monate lang. Seine Schlafquartiere sucht sich dieses
possierliche Tierchen in Baumhöhlen, Nistkästen oder
gern auch unter Hausdächern. Dabei kann es nachts, wenn
es aktiv ist, solchen Lärm verursachen, wie man solch
einem kleinen Tier niemals zutrauen würde.

Der Siebenschläfer ist ein
Tier von eichhornähnlicher Gestalt, nur erheblich
kleiner. Er hat ein graues Fell ohne Zeichnungen auf der
Oberseite und eine fast weiße Unterseite, einen langen
buschigen Schwanz, große, schwarze Augen und sehr
ausgeprägte, lange Tasthaare. Seine Ohren grenzen ihn
auch von den Eichhörnchen ab, sie sind klein, rund und
fast nackt. Er erreicht ein Gewicht zwischen 70 und 120
Gramm und wird ohne Schwanz gemessen, 13 bis 18 cm lang.
Die Länge seines Schwanzes erreicht fast die seiner
Körperlänge.
Der Lebensraum der
Siebenschläfer im Harz sind die Laub- und
Laubmischwälder sowie große Gärten, Parks und
Obstplantagen. In seiner Nahrungswahl ist er nicht
besonders anspruchsvoll, Blätter, Blatt- und
Blütenknospen, Rinde, Früchte und Beeren, Nüsse aber
auch vielfältige tierische Nahrung wie Insekten, Eier,
kleine Vögel und vieles mehr stehen auf seinem
Speiseplan.
Durch die lange Winterruhe
bleibt den Siebenschläfern nicht viel Zeit, um sich
fortzupflanzen und die nötigen Reserven für den Winter
anzulegen. Die Tragezeit beträgt etwa 30 Tage, dann
bringen die „Siebenschläferinnen“ etwa 4-8 Junge
zur Welt. Auch die müssen sich dann beeilen, um sich für
den Winter die zum Überleben notwendigen Reserven
anzufressen.
Der Siebenschläfer ist
übrigens ein vorzüglicher Kletterer. Mit seinen
speziellen krallenlosen Füßen, die immer etwas feucht
sind und eine Beschaffenheit aufweisen, die denen der
Geckos ähneln, erklimmen sie jeden Baum und jede Wand.
Seit 2008 sind die,
wissenschaftlichen Glis glis genannten Kleinnager, auf
der Roten Liste der gefährdeten Arten.
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Bernd Sternal 2010
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