Die Libellen sind eine Ordnung innerhalb der Klasse der
Insekten. Etwa 4 700 Libellenarten sind weltweit
bekannt, wovon in Deutschland etwa 80 leben.
Am auffälligsten sind natürlich die Großlibellen, von
denen in der Harzregion besonders die Quelljungfern
anzutreffen sind. Diese Großlibelle ist hier in zwei
Arten anzutreffen und das in einer, für Deutschland,
seltenen Häufigkeit. Der Zusammenhang liegt auf der Hand
– nur wenige Regionen in unserem Land haben so
zahlreiche Quell- und Fließgewässernaturräume
aufzuweisen wie der Harz. Und diese Naturräume sind
Lebensraum dieser, bis zu 10 cm langen, Fluginsekten.
Davon zeugt auch ihr Name „Quelljungfer“, der darauf
hinweist, dass die Larven des Insekts sich in diesen
Quellsümpfen und quellnahen Fließgewässern entwickeln.
Und auch die längste Zeit Ihres Lebens, bei
Quelljungfern bis zu fünf Jahren, verbringt die Libelle
in diesem Lebensraum. Dort im Wasser sind die
Libellenlarven ihrer Umgebung perfekt angepasste Räuber.
Das Beuteschema dieser Großlibellenlarven ist breit
gefächert und umfasst: Mückenlarven, Kleinkrebse, aber
auch Insekten aller Art sowie deren Larven, selbst
Kaulquappen und die Larven von Feuersalamandern und
Molchen werden nicht verschont.
Ist die Entwicklung der Larve abgeschlossen, verlässt
das nun flugfähige Insekt das Wasser und startet zum
Jungfernflug. Diese Libellen, mit ihrer schwarz-gelben
Zeichnung und ihren großen, leuchtend grünen Augen, sind
beeindruckende Fluginsekten. Und sie sind ausgezeichnete
Jäger, die ihre Beute, vorrangig andere Insekten, im
Flug fangen. Mit ihren langen, borstenbewährten Beinen
halten sie die Beute fest und mit ihren kräftigen
Kiefern wird sie zerstückelt.
Für uns Menschen sind Libellen trotz häufiger
Fehleinschätzungen absolut ungefährlich. Sie haben weder
einen Giftstachel, noch einen Stechrüssel und auch
beißen können sie uns nicht. So können wir also diesen
tierischen Helikopter ohne Furcht beobachten. Das
gelingt am Besten in Gewässernähe und da die
Hauptaktivitätszeit dieser Insekten begrenzt ist in der
Mittags- und frühen Nachmittagszeit. Stößt ein Männchen
dann auf ein Weibchen, versucht es dieses zu ergreifen.
Die Libellenpaarung findet dann in der Luft, im Fluge
statt. Das Männchen ergreift das Weibchen mit seinen
Kieferzangen hinter dem kopf und ab geht der
Paarungsflug, von Kindern gern als Doppeldecker
bezeichnet. Es entsteht das für Libellen Typische
Paarungsrad, wobei sich das Weibchen so durch biegt,
dass es mit ihrer Geschlechtsöffnung den Samenbehälter
des Männchens erreicht. Nach der Befruchtung legt das
Weibchen im Schwebflug ihre Eier an geeigneter Stelle
ab. Nach dem Schlupf beginnt dann die langwierige
Larvenentwicklung.

Teichjungfernpaar
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Copyright Fotos und Text Bernd Sternal 2010
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