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Der
Marder
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Früher war der Marder insbesondere den Kleintierhaltern
verhasst, er brach in Geflügel- und Kaninchenställe ein
und töte das gehegte und gepflegte Hausgetier.
Und er war dabei oft maßlos, durch die Aufregung im
Stall – wo kein Entkommen möglich war – war sein
Tötungsreflex nicht zu bremsen. Er tötete alles was sich
bewegte und fraß fast nichts.
Heute, wo die Kleintierhaltung selten geworden ist,
heißt der Angstgegner der Autofahrer Marder.
Dieser Mader heißt Steinmarder, ist ein Kulturfolger und
sucht die Nähe zu menschlichen Siedlungen.
Er liebt es an Fahrzeugen Kabel und Schläuche zu
zerbeißen und damit beträchtliche Schäden anzurichten.
Die Gründe für dieses Verhalten sind unklar, Vermutungen
gibt es zahlreiche.
Dabei ist der kleine Räuber ein durchaus possierliches
Tier. Mit einem Gewicht von etwa 1 bis 2 kg ist er ein
Leichtgewicht, der
aber durch sein graubraunes, raues, buschiges
Fell größer wirkt.
Wie bei allen Mardern macht
der lange Schwanz
das Tier
zusätzlich optisch größer. Der Steinmarder ist als
einziger marderartige kein reiner Waldbewohner. Er
bevorzugt auch am Tage, wenn er
ruht, die Nähe zum Menschen und hat sein Versteck
auf Dachböden, in Scheunen und Ställen sowie in Ruinen
oder verlassenen Gebäuden. Daher wird er auch häufig als
Haus- oder Dachmarder bezeichnet.
Wie alle Marderarten ist er außerhalb der Paarungszeit
Einzelgänger mit festem Territorium.
Das Revier wird gewissenhaft mit einem Duftsekret
markiert und wenn erforderlich standhaft verteidigt. Bei
der Nahrungsbeschaffung sind sie nicht besonders
wählerisch.
Man bezeichnet sie als opportunistische Allesfresser,
die jedoch fleischlicher Nahrung den Vorzug geben.
Gejagt wird alles was zu überwältigen ist.
Und im Sommer und Herbst
spielen auch Beeren und Früchte einen bedeutenden
Nahrungsfaktor.
Die Paarungszeit der Steinmarder fällt in die
Sommerzeit.
Bedingt durch eine spezifische Keimruhe bringen die
Weibchen ihre Jungen aber erst im nächsten Frühjahr zur
Welt.
Steinmarder haben in der Regel eine Jagd nicht zu
befürchten, da ihr Pelz als wenig wertvoll gilt.
Allerdings werden sie bei „Einbrüchen“ in den
Haustierbestand auch schonungslos verfolgt.

Der zweite
im Harz lebende Marder ist der Baummarder. Der ist etwas
kleiner als der Steinmarder und sein Fell ist
kastanienbraun bis dunkelbraun und als Pelz recht
wertvoll.
Er wird daher auch als Edelmarder bezeichnet. Auch
unterscheidet er sich durch seinen Kehlfleck, der
gelblich braun und nach unten abgerundet ist, eindeutig
vom Steinmarder, dessen Kehlfleck
weiß und gegabelt ist.
Wie sein Name schon zum Ausdruck bringt, lebt er
vorzugsweise auf hohen Bäumen.
Wie alle Marder ist auch der Baummarder
nachtaktiv. Seine Nester sind Baumhöhlen, oder die
verlassenen Nester größerer Vögel
sowie
Eichhörnchenkobel. Beim Nahrungsspektrum gibt es keine
wesentlichen Unterschiede zum Steinmarder, nur das die
Baummarder die Nähe des Menschen meiden und somit
Haustiere kaum auf dem Speiseplan erscheinen.
Auch die Fortpflanzung verläuft analog der seines
Gattungsgenossen, nur wird die Geburt, bedingt durch die
Keimruhe, noch etwas länger hinausgezögert, was mit der
Klimatischen Verhältnissen im Wald zu erklären ist.
Beide einheimischen Marderarten zählen nicht zu den
bedrohten Arten. Aber zu Gesicht bekommt man sie
trotzdem nur sehr selten.
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Copyright Fotos und Text Bernd Sternal 2009
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