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Der Kuckuck
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Der Kuckuck war der Vogel des Jahres 2008. Seinen Namen
wie auch
seinen typischen Ruf kennt wohl jeder.
Beim Aussehen sowie bei seinen Lebensgewohnheiten
sieht das schon anders aus.
Der Kuckuck ist ein im Harz heimischer Vogel, aus der
Familie der Kuckucke.
Das bedeutet er bekommt hier seinen Nachwuchs.
Brutpflege und Aufzucht betreibt er aber nicht.
Er ist ein Brutparasit, denn er legt seine Eier einzeln
in die Nester kleiner Singvögel.
Dabei dauert seine Eiablage in der Regel nur wenige
Sekunden. Und weg ist er wieder, der Kuckuck, auf zum
nächsten Nest. Das Ganze wiederholt sich bis zu
fünfundzwanzigmal.
Aber das Erstaunlichste ist, der Kuckuck passt die
Färbung seiner Eier der, des jeweiligen
Wirts optimal an. |
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Wahrlich ein Wunder der Natur!
Auch, dass die Brutzeit des Kuckuckseis nur 12
Tage dauert und dass das Kuckucksjunge somit
meist früher schlüpft als die Jungen des Wirts,
ist ein grandioser parasitärer Schachzug. Nun
muss sich der junge Kuckuck nur noch der
Wirtsjungen entledigen. |
Damit beginnt er bereits 10 Stunden nach dem
Schlüpfen. Er stößt ein Ei nach dem anderen aus dem Nest
und wenn erforderlich, auch die bereits
geschlüpften
Wirtsjungen. Es ist dann schon nach kurzer Zeit
ein fast aberwitziges Bild, ein vergleichsweise riesiger
Vogel, in einem viel zu kleinen Nest, der gefüttert wird
von „Eltern“ die erheblich kleiner sind. Und schnell
wächst er heran und ist nach etwa 20 Tagen bereits
flügge. Ein ausgewachsener Kuckuck hat eine Körperlänge
von 32-34cm und wiegt 110-140g
(Männchen) und
95-110g (Weibchen). Er ist damit vergleichsweise
fast so groß wie eine Turteltaube.
Der Flug eines Kuckucks ähnelt dem eines
Sperbers. Das Gefieder ist grau, in den
verschiedensten Farbschattierungen, bis auf die
Unterseite, die weiß ist mit grau-brauner
Bänderung. Das
Nahrungsspektrum
dieses Vogels ist breit gefächert, besteht aber
fast ausschließlich aus Insekten und Spinnen, aber auch
Würmer, Schnecken und Amphibien verschmäht er nicht.
Unser Kuckuck ist ein Zugvogel, der den
Winter südlich des Äquators, in Afrika,
verbringt. In den Harz kehrt er Ende April
zurück. Hier ist er dann in allen Höhenlagen,
bis hin zum Brocken, anzutreffen. |
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Als Wirtsvogel im Harz sucht sich der
Kuckuck vorzugsweise folgende Singvögel: Gebirgsstelze,
Heckenbraunelle, Rotkehlchen, Wiesenpieper und sogar den
kleinen Zaunkönig.
Im Harz kann der Kuckuck nicht als gefährdet
angesehen werden, obwohl seine Bestände jährlich
schwanken. Wir können uns also auch in Zukunft an dem
typischen „gu-kuh“
erfreuen.
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Copyright Abb.: Archiv,
Copyright Text: Bernd Sternal 2009
Illustration: Lisa Berg |
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