Der Harz hat
unterschiedliche geologische Strukturen, die
entsprechende unterschiedliche Biotope beherbergen.
Einer dieser Biotope ist der Lebensraum
„Natürlicher Fichtenwald“. Im Harz wird davon
ausgegangen, dass nur die Hochlagen ab etwa 750 Meter,
natürliche Fichtenwälder darstellen. Die dort
vorherrschenden extremen Klimabedingungen sind
Lebensraum für hochspezialisierte Arten, die in
den meisten
Fällen auch zu den seltenen und gefährdeten Tier- und
Pflanzenarten zugerechnet werden. Ein typischer
Vertreter der Fauna dieser Fichtenwälder ist der
Fichtenkreuzschnabel. Der zur Ordnung der Sperlingsvögel
gehörende Singvogel, mit dem für ihn typischen Ruf „gib
gib“, gehört zur Familie der Finken. Es ist allerdings
ein recht großer Fink, dieser Kreuzschnäbler. Immerhin
bringt er es auf eine
Länge von 14 - 17 cm, bei einem Gewicht von etwa 40
Gramm.

Der Name des Fichtenkreuzschnabels ist unkompliziert
abzuleiten: seine
beiden Schnabelspitzen sind
gekreuzt und er ernährt sich vorwiegend von den
Samen der Fichtenzapfen. Um die Samen aus den Zapfen
heraus zu ziehen ist dieser Schnabel das perfekte
Werkzeug. Natürlich lebt der Fichtenkreuzschnabel
nicht nur im Harz und dort auch nicht nur in den
„Natürlichen Fichtenwäldern“.
Anzutreffen ist
er in Nadelwäldern von Nord- und Mitteleuropa sowie
Asien und Nordamerika. Der Kreuzschnabel
ist ein
sogenannter Standvogel, er bleibt ganzjährig in seinem
Gebiet. Und er ist recht gesellig und gern in kleineren
Gruppen unterwegs. Das Gefieder des Weibchens ist
graugrün und das des Männchens variiert zwischen gelb,
orange bis ziegelrot. Brutzeit ist ganzjährig, bevorzugt
werden aber die Spätwinter-
und Frühjahrsmonate. Ihre Nester sind schwer
zugänglich in den hohen Gipfeln der Nadelbäume. Das
Loxia curvirostra Weibchen
legt 3 -5 Eier, aus denen nach 14-16 Tagen die Jungvögel
schlüpfen.
Um den Fichtenkreuzschnabel
spinnen sich auch einige Sagen und Legenden.
Häufig wird er als „Christvogel“ bezeichnet, weil sehr
häufig zur Weihnachtszeit zu sehen ist. Auch wird ihm in
der Legende zugeschrieben, versucht zu haben, die Nägel
aus dem Kreuz Jesu zu ziehen, wobei sich sein Schnabel
gekreuzt hat.
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Copyright Abbildung: siehe oben Copyright Text: Bernd Sternal 2008
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