Kein anderer einheimischer Vogel
hat ein Prachtgefieder wie er. Alle seine Verwandten
gehören den Tropen an.
Man kann seine hohen Pfiffe mitunter an Harzer
Gebirgsbächen hören. Wie ein Pfeil schießt ein
blaugrün-orange blitzender Vogel dann über den
Wasserlauf: das ist der Eisvogel.
Er ist ein kleiner Vogel, nicht größer als ein
Sperling. Sein Kopf mit dem langen, spitzen Schnabel
nimmt ein Drittel des Vogels ein. Sein Schwänzen ist
kurz und die orangefarbenen Füße sind klein. Eisvögel
sind Einzelgänger, die keinen Artgenossen in ihrem
Revier dulden. Das
der kleine „Paradiesvogel“ allerdings eine Affinität zu
Eis hat, was auf Grund seines Namens anzunehmen wäre,
ist ein Trugschluss. Eis mag er eigentlich überhaupt
nicht, beraubt es ihn doch seiner Nahrungsgrundlage, dem
Fisch.

Sein Name leitet sich von „Isvogel“ab, was sich
auf seinen schrillen Is-Pfiff bezieht. Am häufigsten
hört man ihn im Frühjahr, wenn sich die Paare
zusammenfinden. Der kleine „Fischer“ aus der Gattung der
Rackenvögel bevorzugt in dieser Zeit klare, fischreiche
Bäche mit möglichst steilen Uferlehmwänden. In diese gräbt
er eine kleine, aufsteigende Röhre von etwa einem halben
Meter Länge, an deren Ende sich die Brut- und Nistkammer
befindet. Das Paar wechselt sich beim Brutgeschäft ab.
Nach circa 3 Wochen
schlüpfen dann 5 bis 7 Jungvögel, die etwa einen Monat von den
Eltern versorgt werden. Die jungen Eisvögel sind nach
dem Ausflug sehr schnell selbstständig, was die Alten
veranlasst, im Frühsommer eine zweite Brut vorzunehmen.
Wohl auf Grund seines, für
europäische Vogelarten schillernden, extravaganten
Aussehens, spielte der Eisvogel in vielen europäischen
Kulturen schon seit ältesten Zeiten eine bedeutende
Rolle in Mythologie, Sage und Aberglaube. 2009 wurde er in
Deutschland als „Vogel des Jahres“ gekürt.
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Copyright Abbildung: Archiv Copyright Text: Bernd
Sternal 2008
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