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Die
Bachforelle
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Von Natur aus sind die Fische in Gebirgsbächen der
Hochlagen des Harzes nur durch die Bachforelle
vertreten.
In den jeweiligen Bachsystemen hatten sich über lange
Zeiträume standorttypische
Lokalpopulationen herausgebildet. In den 60er
Jahren bis zum Ende der 80er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts versauerten dann, insbesondere durch
zivilisationsbedingte Luftverschmutzung, die Harzbäche.
Als Ergebnis dieser Gewässerbelastung zogen sich die
Bachforellen weitestgehend aus den
Bächen der Harzhochlagen zurück. Bachforellen
sind in ihrem Ökosystem Endglieder in der Nahrungskette.
Sie können somit als überzeugende Bioindikatoren
angesehen werden, die Veränderungen in ihrer Umwelt
augenscheinlich anzeigen.
Seit Beginn der 90er Jahre eroberten die Bachforellen
ihre ursprünglichen, alten Lebensräume zurück. Heute
kommen sie wieder bis in Höhenlagen von 800m ü. NN vor
und bilden in den unteren Höhenlagen wieder stabile
Bestände. Der Bioindikator Bachforelle
zeigt an – unsere Harzflüsse sind wieder
„sauberer“!

Die Bachforelle, aus der Familie der Salmoniden, ist ein
Raubfisch und ein Urharzer.
Diese auch als Berg- oder Steinforelle bezeichneten
Lachsartigen, hatten schon im Mittelalter im Harz große
Bedeutung. Davon zeugen noch heute zahlreiche Wappen, in
denen die Bachforelle abgebildet ist.
Diese durchschnittlich 20 - 50 cm langen und 250 bis 1000g
schweren Fische besiedeln ausschließlich
sauerstoffreiche, schnell fließende Gewässer, die auch
noch kühl und sauber sein müssen.
Die „Rotgetupften“, wie sie in Anglerkreisen auf Grund
der roten, weißumrahmten Tupfen auf Rücken
und Flanken genannt werden, sind
äußerst schnell schwimmende Jäger.
Ihr Nahrungsspektrum besteht aus allem tierischen, was
ihrer Körpergröße angemessen ist.
Das sind vor allem kleine Fische, Krebstiere und
Schnecken sowie alle Formen von Insekten und deren
Larven die am und im Wasser anzutreffen sind.
Größere Exemplare scheuen auch vor Wasserspitzmäusen und
Lurchen nicht zurück und auch ein gewisser Hang zum
Kannibalismus wird ihr nachgesagt. Bachforellen sind
standortstreue Fische, mit eigenem Revier, die selbiges
nur zur Fortpflanzung verlassen. Und die, Laichzeit
genannt, findet zwischen Oktober und Januar statt.
Dabei legt das Weibchen durchschnittlich 1500
Eier ab, die 3-4 mm groß sind. Nach 2 - 4 Monaten
schlüpfen dann die jungen Forellen. Geschlechtsreife
Bachforellen haben ihre unverkennbare Zeichnung.
Ihr Rücken variiert in der Farbe zwar von grün-schwarz
bis silbrig-blau, hat aber immer die typischen Tupfer.
Ihre Bauchseite ist weiß bis gelb.
Die Bachforelle ist ein hervorragender Speisefisch und
die Harzer Bachforelle insbesondere.
Allerdings sind die Harzer Forellen in den Restaurants
fast ausschließlich
aus der Teichwirtschaft stammende Regenbogenforellen.
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Copyright
Fotos
und Text Bernd Sternal 2009
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